Warum auch in Österreich die Gattung der Pick-ups immer beliebter werden, lässt sich auf einen einzelnen Faktor recht nüchtern herunterbrechen: Ist die Ladefläche mindestens so lang wie 50 Prozent des Radstands, ist er vorsteuerabzugstauglich. Ein starkes Argument natürlich für alle Gewerbetreibenden, und dennoch ist es ja oft so eine Sache, dass sich Nutzfahrzeuge nun einmal so fahren lassen wie Nutzfahrzeuge: knochig, mühsam und etwas lahm. Sich aber einen zweiten Wagen nur für die nobleren Termine und langen Touren anzuschaffen kann sich aber auch kaum jemand leisten. Ja und genau hier tritt der Amarok auf den Plan.
In facegelifteter Variante versucht es der große VW nämlich noch stärker, einerseits all die Vorteile eines Pritschenwagens zu bieten, wie seine Klasse offiziell heißt. Andererseits aber so viel Komfort wie ein ausgewachsener Pkw seinen Insassen bereitstellen. Und das macht er gleich auf mehreren Gebieten: Da wäre zum einen der Fahrgastraum. Unser Testexemplar ließ eigentlich keine Wünsche offen. Es gab von feinem Ledergestühl über eine Klimaautomatik bis hin zu Einparkhilfe und Rückfahrkamera eigentlich alles, was man von all den Limousinen, SUV und Kombis kennt. Dazu kommt aber die unvergleichlich hohe Sitzposition und dieser spezielle Flair, ein Büffel von Auto zu steuern, was auch mit der aufrechten Sitzposition und den großen, senkrecht stehenden Scheiben zu tun hat. Aber das ist noch nicht alles.
Denn der entscheidende Faktor lässt sich mit einem Blick auf die Mittelkonsole ausmachen. Normalerweise thront dort ein langer Schalthebel, mit dem man in einem grobschlächtigen Getriebe herumrührt. Hier aber: ein schlanker Automatikwählhebel, denn die letzte Modellpflege verbannte den Zweiliter-TDI. An seine Stelle trat der V6-Diesel mit drei Litern Hubraum und Achtgang-Wandlerautomatik, und diese Kombination macht aus dem Amarok einen streichelweichen Büffel.