Natürlich müssen wir uns noch mindestens zehn Jahre gedulden, bis (zumindest auf der Autobahn) selbstfahrende Auto in den Handel kommen. Doch Schritt für Schritt kommt Bewegung in die Sache, und der Passat erhielt im Rahmen der aktuellen Modellpflege den nächsten Puzzlestein des autonomen Fahren verpasst.
Volkswagen fasst die Elemente unter dem Begriff Travel Assist zusammen. Ähnlich wie beim Vorgängersystem, dem Stauassistent, übernimmt hier die automatische Distanzregelung die Längsführung und das Spurführungssystem "Lane Assist" die Querführung. Während diese automatische Längs- und Querführung bislang in Verbindung mit dem Stauassistent bis maximal 60 km/h zur Verfügung stand, ermöglicht der Travel Assist erstmals das teilautomatisierte Fahren bis 210 km/h. Über das Multifunktionslenkrad wird der Travel Assist aktiviert. Ist dieser aktiv, ermöglicht er das teilautomatisierte Fahren auf dem Level 2 des Spektrums der offiziellen Automatisierungsgrade 0 bis 5.
Aus rechtlichen und sicherheitsrelevanten Gründen muss der Fahrer das System in dieser Stufe 2 permanent überwachen. Um das zu gewährleisten, checkt der "Travel Assist", ob der Fahrer die Hände am Lenkrad hat. Auf diesem Stand waren zwar auch schon diverse Oberklassehersteller. Im Passat läuft nun aber alles noch eine Stufe entspannter ab, dank des ersten kapazitiven Lenkrads von Volkswagen. Es reicht nun, dass der Fahrer das Lenkrad lediglich berührt. Zuvor war als Feedback ein Lenkmoment - eine leichte Lenkbewegung des Fahrers - nötig. Darüber hinaus gilt aber nach wie vor: Löst der Fahrer länger als etwa 10 Sekunden die Hände vom Lenkrad, wird er durch eine Kette von optischen und akustischen Warnsignalen darauf aufmerksam gemacht.