Infrastruktur

Wien hat zu viele Parkplätze

pixabay/Thilo Becker
pixabay/Thilo Becker

Es mag paradox klingen, aber in Wien sind rund 30 Prozent der Stellflächen in Parkgaragen unbenutzt. Die Gründe dafür sind vielfältig.

von: Roland Scharf

Vielleicht sind es nur die Pendler, die Stimmung machen und über die Parkplatznot in der Bundeshauptstadt raunzen. Aber betrachtet man die nüchternen Zahlen, offenbart sich ein anderes Bild. Laut dem Verkehrsplanungsbüro Rosinak & Partner sind nämlich bis zu 30 Prozent der verfügbaren Stellplätze in Wiens Tiefgaragen unbenutzt. Das geht sogar so weit, dass man ab rund 70 Euro über die Parkplatzbörse einen davon im Monat mieten kann - was international betrachtet echt keine große Summe ist. Doch woran kann das liegen? Hier ist es wichtig, ein wenig zu differenzieren.

So sagt die Verkehrsexpertin von Rosinak & Partner, Andrea Weninger in einem Radiointerview, dass sich immer mehr junge Wienerinnen und Wiener kein eigenes Auto mehr leisten wollen. Sie fahren lieber öffentlich, geben ihr Geld für Smartphones und Reisen aus und machen auch immer seltener mit 18 schon den Führerschein - sondern wenn überhaupt, erst später. Und dann kommt es natürlich darauf an, wo man in Wien sucht. Gerade in den Bezirken außerhalb des Gürtels ist die Parkplatzsituation wirklich entspannt. In den inneren Bezirken sieht die Situation ganz anders aus. Dort können Stellplätze schnell einmal mehrere hundert Euro kosten.

Der Hauptstadtbewohner fährt also gerne mit Bus und Bim, was jedoch im starken Gegensatz zu den aktuellen Zulassungszahlen steht. Denn während der Pkw-Bestand in Wien anno 2005 noch bei rund 656.000 Autos lag, waren es 2017 bereits 702.000 Exemplare. Der Grund dafür: Der enorme Zuzug, und zudem die heftige Bautätigkeit am Stadtrand. Es werden mehr Häuser hochgezogen als je zuvor - teilweise in Industriegebieten und kaum erschlossenen Gegenden. Die dort oftmals mangelnde Infrastruktur bewirkt natürlich einen Anstieg des Individualverkehrs - dass man in Wien also nicht mehr Auto fährt, gilt nur für die inneren Bezirke.

Da auch zahlreiche private Tiefgaragen von dem Leerstand betroffen sind, hat die Stadtverwaltung in der letzten Bauordnungsnovelle genau dieses Thema aufgegriffen. Anstatt wie früher pro Wohnung ein Stellplatz, ist jetzt nur mehr einer pro 100 Quadratmeter nötig. Außerdem können nicht benötigte Parkplätze nun leichter für eine anderweitige Nutzung umgebaut werden.


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